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genetik:haarfarbe_mc1r

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genetik:haarfarbe_mc1r [2025/07/21 07:38] – [Geschichte] kathringenetik:haarfarbe_mc1r [2025/09/30 08:07] (aktuell) – [Zur Vererbung] kathrin
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   * **B<sup>EE</sup>:** Der britische Genetiker R. C. Punnett startete im Jahr 1907 mit einer Reihe von Zuchtexperimenten. Aus Verpaarungen eines schwarzen Rammlers mit schwarzen Häsinnen (Eltern: russenfarbig x gelb) erhielt er neben den von ihm erwarteten Farben auch  "//agouti-black//" - Tiere mit schwarzem Fell, durchsetzt mit wildfarbigen Haaren vor allem im Nacken- und Schulterbereich.((Punnett, R. C. 1912. Inheritance of coat-colour in rabbits. Journal of Genetics, 2(3), 221-238.))   * **B<sup>EE</sup>:** Der britische Genetiker R. C. Punnett startete im Jahr 1907 mit einer Reihe von Zuchtexperimenten. Aus Verpaarungen eines schwarzen Rammlers mit schwarzen Häsinnen (Eltern: russenfarbig x gelb) erhielt er neben den von ihm erwarteten Farben auch  "//agouti-black//" - Tiere mit schwarzem Fell, durchsetzt mit wildfarbigen Haaren vor allem im Nacken- und Schulterbereich.((Punnett, R. C. 1912. Inheritance of coat-colour in rabbits. Journal of Genetics, 2(3), 221-238.))
  
-  * **B<sup>E</sup>:** Die Farbe eisengrau wurde erstmals um 1890 bei Belgischen Riesen beobachtet.((Nachtsheim, H., & Stengel, H. 1977. Vom Wildtier zum Haustier. 3. Auflage. Berlin, Hamburg: Paul Parey. ISBN 3-489- 60636-1.))(S. 111)\\ \\ Der Deutsche E. Pap (Institut für Vererbungsforschung Potsdam) hielt fest: "**Die eisengraue Farbe.** [...] Auch im Institut für Vererbungsforschung war Gelegenheit vorhanden, den Faktor Q [B<sup>E</sup>, Anmerkung KH] zu beobachten, der anscheinend bei gewissen Rassen -- belgische Riesen, Holländer -- oft vorhanden ist. Er wurde zuerst durch das schwarze Holländer-Weibchen Nr. 2 in unsere Zucht gebracht, was dadurch bemerkbar wurde, daß Nr. 2, durch ebenfalls schwarze Böcke gedeckt, wiederholt wildfarbige Jungen warf."((Pap, E. 1921. Über Vererbung von Farbe und Zeichnung bei dem Kaninchen. Molecular and General Genetics MGG, 26(3), 185-270.))\\ Im Rahmen von Experimenten mit "//steel Dutch//" führte der Brite H. Onslow aus: //"Again, there are the "eisengrau" of Pap, mentioned later, and no doubt more than one type of steel among Flemish and other breeds. […] Like D// [B<sup>EE</sup>, //E<sup>D</sup>//, Anmerkung KH] //it appears to have a darkening effect, but to a less degree."//((Onslow, H. 1922. A note on the inheritance of the “steel” coat-colour in rabbits. Journal of Genetics, 12, 91-99.)) +  * **B<sup>E</sup>:** Die Farbe eisengrau wurde erstmals um 1890 bei Belgischen Riesen beobachtet.((Nachtsheim, H., & Stengel, H. 1977. Vom Wildtier zum Haustier. 3. Auflage. Berlin, Hamburg: Paul Parey. ISBN 3-489- 60636-1.))(S. 111)\\ \\ Der Deutsche E. Pap (Institut für Vererbungsforschung Potsdam) hielt fest: //"**Die eisengraue Farbe.** [...] Auch im Institut für Vererbungsforschung war Gelegenheit vorhanden, den Faktor Q// [B<sup>E</sup>, Anmerkung KH] //zu beobachten, der anscheinend bei gewissen Rassen -- belgische Riesen, Holländer -- oft vorhanden ist. Er wurde zuerst durch das schwarze Holländer-Weibchen Nr. 2 in unsere Zucht gebracht, was dadurch bemerkbar wurde, daß Nr. 2, durch ebenfalls schwarze Böcke gedeckt, wiederholt wildfarbige Jungen warf."//((Pap, E. 1921. Über Vererbung von Farbe und Zeichnung bei dem Kaninchen. Molecular and General Genetics MGG, 26(3), 185-270.))\\ Im Rahmen von Experimenten mit "//steel Dutch//" führte der Brite H. Onslow aus: //"Again, there are the "eisengrau" of Pap, mentioned later, and no doubt more than one type of steel among Flemish and other breeds. […] Like D// [B<sup>EE</sup>, //E<sup>D</sup>//, Anmerkung KH] //it appears to have a darkening effect, but to a less degree."//((Onslow, H. 1922. A note on the inheritance of the “steel” coat-colour in rabbits. Journal of Genetics, 12, 91-99.)) 
  
-  * **b<sup>J</sup>:** Der Japanerfaktor trat wahrscheinlich erstmals in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich auf und wurde später in England und anderen Ländern eingeführt - "//According to A. Wulf<sup>1</sup> [<sup>1</sup> Album der Rasse-Kaninchenzucht, Würzburg, n.d.] it originated in France in 1887, and was subsequently improved in England. I have, however, seen animals of this pattern, along with other domesticated rabbits, exposed for sale in butchers' shops near Genoa, and should not be surprised if it were found to be generally, though sparsely, distributed among the mongrel rabbit population of Europe.//" (Punnett, 1924((Punnett, R. C. 1924. On the “Japanese” rabbit. Journal of Genetics, 14(2), 231-240.))); "//[…] This statement would lead one to believe that the variety probably originated in France within the last half-century and was first introduced into England about 1895.//" (Castle, 1924((Castle, W. E. 1924. Genetics of the Japanese rabbit. Journal of Genetics, 14, 225-229.)))\\ \\ Japanerkaninchen wurden zum ersten Mal //"1887 (Jardin d'Acclimatation, Paris)"//((Mahlich, P. 1919. Unsere Kaninchen - Ein ausführliches Handbuch für alle Züchter und Liebhaber von Kaninchen. Dritte, vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin: Fritz Pfenningstorff.))(S. 124)/ 1889 (Pariser Weltausstellung)((Nachtsheim, H., & Stengel, H. 1977. Vom Wildtier zum Haustier. 3. Auflage. Berlin, Hamburg: Paul Parey. ISBN 3-489- 60636-1.))(S. 111-112) ausgestellt -- bis um die folgende Jahrhundertwende waren Tiere mit Plattenscheckung nicht ungewöhnlich ("Die ersten Japanischen K. in den 80er Jahren hatten auch reines Weiß in ihrer Zeichnung.", Schumann, A. 1918. Das Kaninchen. Seine Zucht, Pflege und Verwertung. Stuttgart: Kosmos, Gesellschaft der Naturfreunde.((Möbes, W. K. G. 1946. Bibliographie des Kaninchens nebst Anhang. I. Das Frettchen. II. Das Meerschweinchen. Bd. 1. Akademischer Verlag Halle.)), S. 165; "[Tafel] Nr. 18, das japanische Kaninchen noch mit weißer Farbe und dunkler Fleckenzeichnung.", Bungartz, J. Nach 1888, gegen 1900? Farbige Kaninchenbilder nach Auarellen von Jean Bungartz, Thiermaler, Ritter pp. Naturwahre Farbendrucke von 18 verschiedenen Kaninchen-Rassen. 25x18. Magdeburg: Creutz´sche Verlagsbuchhandlung.((Möbes, W. K. G. 1946. Bibliographie des Kaninchens nebst Anhang. I. Das Frettchen. II. Das Meerschweinchen. Bd. 1. Akademischer Verlag Halle.)), S. 19; "Japaner, die noch Weiß aufweisen", Mahlich, P. 1903. Unsere Kaninchen. Ein ausführliches Handbuch für alle Züchter und Liebhaber von Kaninchen. 1. Auflage. Berlin: Pfenningstorff.((Möbes, W. K. G. 1946. Bibliographie des Kaninchens nebst Anhang. I. Das Frettchen. II. Das Meerschweinchen. Bd. 1. Akademischer Verlag Halle.)), S. 133).+  * **b<sup>J</sup>:** Der Japanerfaktor trat wahrscheinlich erstmals in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich auf und wurde später in England und anderen Ländern eingeführt - "//According to A. Wulf<sup>1</sup> [<sup>1</sup> Album der Rasse-Kaninchenzucht, Würzburg, n.d.] it originated in France in 1887, and was subsequently improved in England. I have, however, seen animals of this pattern, along with other domesticated rabbits, exposed for sale in butchers' shops near Genoa, and should not be surprised if it were found to be generally, though sparsely, distributed among the mongrel rabbit population of Europe.//" (Punnett, 1924((Punnett, R. C. 1924. On the “Japanese” rabbit. Journal of Genetics, 14(2), 231-240.))); "//[…] This statement would lead one to believe that the variety probably originated in France within the last half-century and was first introduced into England about 1895.//" (Castle, 1924((Castle, W. E. 1924. Genetics of the Japanese rabbit. Journal of Genetics, 14, 225-229.)))\\ \\ Japanerkaninchen wurden zum ersten Mal //"1887 (Jardin d'Acclimatation, Paris)"//((Mahlich, P. 1919. Unsere Kaninchen - Ein ausführliches Handbuch für alle Züchter und Liebhaber von Kaninchen. Dritte, vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin: Fritz Pfenningstorff.))(S. 124)/ 1889 (Pariser Weltausstellung)((Nachtsheim, H., & Stengel, H. 1977. Vom Wildtier zum Haustier. 3. Auflage. Berlin, Hamburg: Paul Parey. ISBN 3-489- 60636-1.))(S. 111-112) ausgestellt -- bis um die folgende Jahrhundertwende waren Tiere mit Plattenscheckung nicht ungewöhnlich (//"Die ersten Japanischen K. in den 80er Jahren hatten auch reines Weiß in ihrer Zeichnung."//, Schumann, A. 1918. Das Kaninchen. Seine Zucht, Pflege und Verwertung. Stuttgart: Kosmos, Gesellschaft der Naturfreunde.((Möbes, W. K. G. 1946. Bibliographie des Kaninchens nebst Anhang. I. Das Frettchen. II. Das Meerschweinchen. Bd. 1. Akademischer Verlag Halle.)), S. 165; //"[Tafel] Nr. 18, das japanische Kaninchen noch mit weißer Farbe und dunkler Fleckenzeichnung."//, Bungartz, J. Nach 1888, gegen 1900? Farbige Kaninchenbilder nach Auarellen von Jean Bungartz, Thiermaler, Ritter pp. Naturwahre Farbendrucke von 18 verschiedenen Kaninchen-Rassen. 25x18. Magdeburg: Creutz´sche Verlagsbuchhandlung.((Möbes, W. K. G. 1946. Bibliographie des Kaninchens nebst Anhang. I. Das Frettchen. II. Das Meerschweinchen. Bd. 1. Akademischer Verlag Halle.)), S. 19; //"Japaner, die noch Weiß aufweisen"//, Mahlich, P. 1903. Unsere Kaninchen. Ein ausführliches Handbuch für alle Züchter und Liebhaber von Kaninchen. 1. Auflage. Berlin: Pfenningstorff.((Möbes, W. K. G. 1946. Bibliographie des Kaninchens nebst Anhang. I. Das Frettchen. II. Das Meerschweinchen. Bd. 1. Akademischer Verlag Halle.)), S. 133).
  
   * **b:** Erste Berichte über das Vorkommen gelber (gelbwildfarbiger) Kaninchen stammen aus dem 16. Jahrhundert.((Nachtsheim, H., & Stengel, H. 1977. Vom Wildtier zum Haustier. 3. Auflage. Berlin, Hamburg: Paul Parey. ISBN 3-489- 60636-1.))(S. 89)\\ Das nicht-wildfarbig gelbe Thüringerkaninchen entstand Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland (Starke, P. 1907. Starkes praktische Kaninchenzucht. Handbuch für Anfänger und erfahrene Züchter. Vierte Auflage. Leipzig: Dr. F. Poppe.((Möbes, W. K. G. 1946. Bibliographie des Kaninchens nebst Anhang. I. Das Frettchen. II. Das Meerschweinchen. Bd. 1. Akademischer Verlag Halle.)), S. 174; ((Mahlich, P. 1919. Unsere Kaninchen - Ein ausführliches Handbuch für alle Züchter und Liebhaber von Kaninchen. Dritte, vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin: Fritz Pfenningstorff.)), S. 134; ((Nachtsheim, H., & Stengel, H. 1977. Vom Wildtier zum Haustier. 3. Auflage. Berlin, Hamburg: Paul Parey. ISBN 3-489- 60636-1.)), S. 113).   * **b:** Erste Berichte über das Vorkommen gelber (gelbwildfarbiger) Kaninchen stammen aus dem 16. Jahrhundert.((Nachtsheim, H., & Stengel, H. 1977. Vom Wildtier zum Haustier. 3. Auflage. Berlin, Hamburg: Paul Parey. ISBN 3-489- 60636-1.))(S. 89)\\ Das nicht-wildfarbig gelbe Thüringerkaninchen entstand Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland (Starke, P. 1907. Starkes praktische Kaninchenzucht. Handbuch für Anfänger und erfahrene Züchter. Vierte Auflage. Leipzig: Dr. F. Poppe.((Möbes, W. K. G. 1946. Bibliographie des Kaninchens nebst Anhang. I. Das Frettchen. II. Das Meerschweinchen. Bd. 1. Akademischer Verlag Halle.)), S. 174; ((Mahlich, P. 1919. Unsere Kaninchen - Ein ausführliches Handbuch für alle Züchter und Liebhaber von Kaninchen. Dritte, vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin: Fritz Pfenningstorff.)), S. 134; ((Nachtsheim, H., & Stengel, H. 1977. Vom Wildtier zum Haustier. 3. Auflage. Berlin, Hamburg: Paul Parey. ISBN 3-489- 60636-1.)), S. 113).
  
-Siehe auch: [[hauskaninchen:kaninchenrassen#Poppe, 1912 und Mahlich, 1919|Kaninchenrassen]].+Siehe auch: [[hauskaninchen:kaninchenrassen|Kaninchenrassen]]. 
 + 
 +==== Zur Vererbung ==== 
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 +Castle //et al//., 1909((Castle, W. E., Walter, H. E., Mullenix, R. C., & Cobb, S. 1909. Studies of inheritance in rabbits. Carnegie Institution of Washington. Publication no. 114.)) (Normale Schwarzausbreitung, gelb, thüringerfarbig)
  
 ===== Dominanzverhalten und Wechselwirkungen unter Einfluss des ASIP ===== ===== Dominanzverhalten und Wechselwirkungen unter Einfluss des ASIP =====
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 |b/b |Gelb |- |- | |b/b |Gelb |- |- |
  
 +**Dominant schwarz und Cc (engl. //Bb//; [[haarfarbe_tyrp1|TYRP1]])**\\ 
 +"//According to Punnett (1912) the usual complete dominance of B over b is upset when the heterozygous condition Bb is combined with E<sup>D</sup>E. Normally the genotype A_BBE<sup>D</sup>E is an agouti-black but when a brown gene is present (A_BbE<sup>D</sup>E) the animal is distinctly lighter. The agouti flecking is enbanced and spread more evenly throughout the coat. This statement is repeated by Punnett (1930); adding that he has no information whether a similar situation exists for the kindred allele E<sup>S</sup>.//"((Robinson, R. 1958. Genetic studies of the rabbit. Bibl. Genet. 1958, 17, 229–558.))(S. 238)
 +===== Phänotypen (Beispiele) =====
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 +|**Eisengrau**  |  <imgcaption label1|Zwergwidder eisengrau (BEBG_) ©KH>{{ :genetik:kh_2025_zwergwidder_eisengrau.jpg?nolink&200|}}</imgcaption>|
 +|**Japanerfarbig**  |  <imgcaption label2|Japanerkaninchen (bJ_) ©KH>{{ :genetik:kh_2025_japanerkaninchen.jpg?nolink&150|}}</imgcaption>|
 +|**Gelb**  |  <imgcaption label3|Zwergwidder gelb (bb) ©KH>{{ :genetik:kh_2025_zwergwidder_gelb.jpg?nolink&150|}}</imgcaption>|
  
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genetik/haarfarbe_mc1r.1753076280.txt.gz · Zuletzt geändert: von kathrin

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