Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


genetik:koerpergroesse_allgemein

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
genetik:koerpergroesse_allgemein [2025/07/24 08:04] – [Riesenwuchs] kathringenetik:koerpergroesse_allgemein [2025/09/29 12:45] (aktuell) – [Ohrlänge] kathrin
Zeile 42: Zeile 42:
 "//Die ersten Zwergkaninchen wurden zweifellos in England erzüchtet. Der englische Züchter J. Meynell, Darlington, schuf einen Stamm aus weißen Zufallsprodukten des Holländerkaninchens, während George Hedworth seine Hermelinkaninchen aus Kreuzungsversuchen mit grauen Wildkaninchen erstehen ließ. Weiterhin wurden in England zur Herauszüchtung dieser Zwergrasse Albinos von Silberkaninchen und Englischen Scheckenkaninchen verwendet. Vor dem Jahre 1884 war das Zwergkaninchen als besondere Rasse in England noch nicht anerkannt, erst im Jahre 1884 erhielt es auf einer Ausstellung zu Hull eine besondere Klasse zugeteilt.//"((Will, A., & Kerschagl, W. 1931. Die Kaninchenzucht der Gegenwart. Mit einem Anhange: Krankheiten des Kaninchens. München: Mayer. (Der Deutsche Pelztierzüchter).))(S. 109)\\  "//Die ersten Zwergkaninchen wurden zweifellos in England erzüchtet. Der englische Züchter J. Meynell, Darlington, schuf einen Stamm aus weißen Zufallsprodukten des Holländerkaninchens, während George Hedworth seine Hermelinkaninchen aus Kreuzungsversuchen mit grauen Wildkaninchen erstehen ließ. Weiterhin wurden in England zur Herauszüchtung dieser Zwergrasse Albinos von Silberkaninchen und Englischen Scheckenkaninchen verwendet. Vor dem Jahre 1884 war das Zwergkaninchen als besondere Rasse in England noch nicht anerkannt, erst im Jahre 1884 erhielt es auf einer Ausstellung zu Hull eine besondere Klasse zugeteilt.//"((Will, A., & Kerschagl, W. 1931. Die Kaninchenzucht der Gegenwart. Mit einem Anhange: Krankheiten des Kaninchens. München: Mayer. (Der Deutsche Pelztierzüchter).))(S. 109)\\ 
  
-"Die Idee, Zwergkaninchen zu züchten, stammt aus England. Ausgangstiere waren weiße und weißgescheckte "Polnische" Kaninchen. Es handelte sich um Tiere von der Größe der Wildkaninchen, [...]\\  +//"Die Idee, Zwergkaninchen zu züchten, stammt aus England. Ausgangstiere waren weiße und weißgescheckte "Polnische" Kaninchen. Es handelte sich um Tiere von der Größe der Wildkaninchen, [...]\\  
-Die ersten Importe nach Deutschland erfolgten um 1890 [...]."((Niehaus, H. 1987. Unsere Kaninchenrassen. Band II: Rassebeschreibungen. Reutlingen: Oertel + Spörer. ISBN: 3-88627-054-8.))(S. 176) [Die Bezeichnung "Polnische" wurde 1868 von C. Darwin für [[haarfarbe_tyr#geschichte|russenfarbige]] Kaninchen verwendet, Anmerkung KH]+Die ersten Importe nach Deutschland erfolgten um 1890 [...]."//((Niehaus, H. 1987. Unsere Kaninchenrassen. Band II: Rassebeschreibungen. Reutlingen: Oertel + Spörer. ISBN: 3-88627-054-8.))(S. 176) [Die Bezeichnung "Polnische" wurde 1868 von C. Darwin für [[haarfarbe_tyr#geschichte|russenfarbige]] Kaninchen verwendet, Anmerkung KH]
  
-"Ein Deutsches Kaninchen -- Stallhase, Kuhhase trivial genannt -- wird als Zwerg unter den Kaninchenrassen geschildert, mit sehr kurzen Ohren und einem Gewicht von 2-2½ kg." (Starke, P. 1907. Starkes praktische Kaninchenzucht. Handbuch für Anfänger und erfahrene Züchter. Vierte Auflage. Leipzig: Dr. F. Poppe.((Möbes, W. K. G. 1946. Bibliographie des Kaninchens nebst Anhang. I. Das Frettchen. II. Das Meerschweinchen. Bd. 1. Akademischer Verlag Halle.)), S. 174)+//"Ein Deutsches Kaninchen -- Stallhase, Kuhhase trivial genannt -- wird als Zwerg unter den Kaninchenrassen geschildert, mit sehr kurzen Ohren und einem Gewicht von 2-2½ kg."// (Starke, P. 1907. Starkes praktische Kaninchenzucht. Handbuch für Anfänger und erfahrene Züchter. Vierte Auflage. Leipzig: Dr. F. Poppe.((Möbes, W. K. G. 1946. Bibliographie des Kaninchens nebst Anhang. I. Das Frettchen. II. Das Meerschweinchen. Bd. 1. Akademischer Verlag Halle.)), S. 174)
  
 //"Als die 2. vermehrte und verbesserte Auflage vorliegenden Handbuches zur Ausgabe gelangte// [1909, Anmerkung KH]//, war die Hermelin-Kaninchenzucht in Deutschland sozusagen noch in den Kinderschuhen. Auch heute noch lassen sich völlig einwandfreie Angaben über die Abstammung dieses Kaninchens nicht machen. Der Name "Hermelin-Kaninchen" bedeutet weiter nichts als einen Hinweis auf die reinweiße Färbung dieser Rasse. Wir haben es hier mit einer Zwergrasse zu tun, deren Stammeltern wahrscheinlich die kleinen Deutschen Kaninchen sind, welche zu Anfang dieses Jahrhunderts vornehmlich im sächsischen Erzgebirge in allen Farben häufig anzutreffen waren. Anfangs beliebte man auch die Bezeichnung "Polnisches Kaninchen" für diese unsere kleinste Kaninchenrasse. Kürzer und gedrungener in der Bauart als die deutschen Kaninchen verdrängten sie bald auf den Ausstellungen ihre Stammform. Der bekannte Züchter Ziemer bezeichnet in seiner "Kaninchenzucht" dieses "Polnische Kaninchen" mit einer "reinweißen Abart des holländischen Kaninchens". Lippoldt wiederum behauptet in Band 14 der Poppeschen Bibliothek für Kaninchenzüchter, daß "nach den gemachten Erfahrungen über den Ursprung des Hermelin-Kaninchens es ebenso zweifellos feststeht, daß das Hermelin-Kaninchen auch aus dem Silber-Kaninchen stammen kann". […] Und wenn früher behauptet wurde, daß das Hermelin aus England stammte und von dort zu uns gebracht sei, so mag auch diese Ansicht richtig bleiben, wenn man bedenkt, daß auch in England den gleichen Stammeltern diese Rasse ihre Entstehung verdanken kann."//((Mahlich, P. 1919. Unsere Kaninchen - Ein ausführliches Handbuch für alle Züchter und Liebhaber von Kaninchen. Dritte, vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin: Fritz Pfenningstorff.))(S. 140-141) //"Als die 2. vermehrte und verbesserte Auflage vorliegenden Handbuches zur Ausgabe gelangte// [1909, Anmerkung KH]//, war die Hermelin-Kaninchenzucht in Deutschland sozusagen noch in den Kinderschuhen. Auch heute noch lassen sich völlig einwandfreie Angaben über die Abstammung dieses Kaninchens nicht machen. Der Name "Hermelin-Kaninchen" bedeutet weiter nichts als einen Hinweis auf die reinweiße Färbung dieser Rasse. Wir haben es hier mit einer Zwergrasse zu tun, deren Stammeltern wahrscheinlich die kleinen Deutschen Kaninchen sind, welche zu Anfang dieses Jahrhunderts vornehmlich im sächsischen Erzgebirge in allen Farben häufig anzutreffen waren. Anfangs beliebte man auch die Bezeichnung "Polnisches Kaninchen" für diese unsere kleinste Kaninchenrasse. Kürzer und gedrungener in der Bauart als die deutschen Kaninchen verdrängten sie bald auf den Ausstellungen ihre Stammform. Der bekannte Züchter Ziemer bezeichnet in seiner "Kaninchenzucht" dieses "Polnische Kaninchen" mit einer "reinweißen Abart des holländischen Kaninchens". Lippoldt wiederum behauptet in Band 14 der Poppeschen Bibliothek für Kaninchenzüchter, daß "nach den gemachten Erfahrungen über den Ursprung des Hermelin-Kaninchens es ebenso zweifellos feststeht, daß das Hermelin-Kaninchen auch aus dem Silber-Kaninchen stammen kann". […] Und wenn früher behauptet wurde, daß das Hermelin aus England stammte und von dort zu uns gebracht sei, so mag auch diese Ansicht richtig bleiben, wenn man bedenkt, daß auch in England den gleichen Stammeltern diese Rasse ihre Entstehung verdanken kann."//((Mahlich, P. 1919. Unsere Kaninchen - Ein ausführliches Handbuch für alle Züchter und Liebhaber von Kaninchen. Dritte, vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin: Fritz Pfenningstorff.))(S. 140-141)
Zeile 53: Zeile 53:
 Als untere //"Grenze der Urform"// (Wildkaninchen) gab A. Will((Will, A., & Kerschagl, W. 1931. Die Kaninchenzucht der Gegenwart. Mit einem Anhange: Krankheiten des Kaninchens. München: Mayer. (Der Deutsche Pelztierzüchter).)) 1 ½ Pfund an. (S. 108-109)  Als untere //"Grenze der Urform"// (Wildkaninchen) gab A. Will((Will, A., & Kerschagl, W. 1931. Die Kaninchenzucht der Gegenwart. Mit einem Anhange: Krankheiten des Kaninchens. München: Mayer. (Der Deutsche Pelztierzüchter).)) 1 ½ Pfund an. (S. 108-109) 
  
-"Nach dem ersten Weltkrieg trat die kurzohrige Zwergform [siehe [[zwergwuchs_hmga2|HMGA2]], Anmerkung KH], bis dahin unbekannt, auf und hat sich im In- und Ausland verbreitet."((Joppich, F. 1969. Das Kaninchen. Vierte, ergänzte Auflage. Berlin: VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag.))(S. 182) +//"Nach dem ersten Weltkrieg trat die kurzohrige Zwergform// [siehe [[zwergwuchs_hmga2|HMGA2]], Anmerkung KH]//, bis dahin unbekannt, auf und hat sich im In- und Ausland verbreitet."//((Joppich, F. 1969. Das Kaninchen. Vierte, ergänzte Auflage. Berlin: VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag.))(S. 182) 
  
-----+Siehe auch: [[hauskaninchen:kaninchenrassen|Kaninchenrassen]]. 
 + 
 +==== Zur Vererbung ====
      
-"Die ersten Studien, die eine polygene Grundlage der Größenvererbung bei Kaninchen erkannten, wurden von Castle (1914), MacDowell (1914a, 1914b) und Wright (1918) veröffentlicht, wobei sie Daten verwendeten, die durch die Kreuzung von großen und kleinen Kaninchenstämmen gewonnen und bei F1-, F2- und rückgekreuzten Tieren aufgezeichnet wurden. Die Größenvererbung wurde auch von Castle (1922) durch Messung der Knochen (Schädelgröße und Länge der langen Beinknochen), des Körpergewichts und der Ohrlänge untersucht. Andere frühe Studien stützten sich hauptsächlich auf das Gewicht oder die Wachstumsrate als Hauptkriterium für die Größe (Punnet und Bailey, 1918; Pease, 1928a; Castle, 1929)." (Review, Fontanesi, 2021((Fontanesi, L. 2021. Genetics and molecular genetics of morphological and physiological traits and inherited disorders in the European rabbit. In: The genetics and genomics of the rabbit (pp. 120-162). Wallingford UK: CABI. ISBN: 9 781 78064 3342.)), S. 147)+//"Die ersten Studien, die eine polygene Grundlage der Größenvererbung bei Kaninchen erkannten, wurden von Castle (1914), MacDowell (1914a, 1914b) und Wright (1918) veröffentlicht, wobei sie Daten verwendeten, die durch die Kreuzung von großen und kleinen Kaninchenstämmen gewonnen und bei F1-, F2- und rückgekreuzten Tieren aufgezeichnet wurden. Die Größenvererbung wurde auch von Castle (1922) durch Messung der Knochen (Schädelgröße und Länge der langen Beinknochen), des Körpergewichts und der Ohrlänge untersucht. Andere frühe Studien stützten sich hauptsächlich auf das Gewicht oder die Wachstumsrate als Hauptkriterium für die Größe (Punnet und Bailey, 1918; Pease, 1928a; Castle, 1929)."// (Review, Fontanesi, 2021((Fontanesi, L. 2021. Genetics and molecular genetics of morphological and physiological traits and inherited disorders in the European rabbit. In: The genetics and genomics of the rabbit (pp. 120-162). Wallingford UK: CABI. ISBN: 9 781 78064 3342.)), S. 147)
  
  
Zeile 68: Zeile 70:
 Die Ohrlänge korreliert normalerweise mit der Körpergröße. Bei Widder-Rassen, die auf lange Ohren selektiert wurden (insbesondere Englische Widder), könnten mehrere Gene eine Rolle bei der Ausprägung dieses Merkmals spielen (Review, Fontanesi, 2021((Fontanesi, L. 2021. Genetics and molecular genetics of morphological and physiological traits and inherited disorders in the European rabbit. In: The genetics and genomics of the rabbit (pp. 120-162). Wallingford UK: CABI. ISBN: 9 781 78064 3342.)), S. 147) Die Ohrlänge korreliert normalerweise mit der Körpergröße. Bei Widder-Rassen, die auf lange Ohren selektiert wurden (insbesondere Englische Widder), könnten mehrere Gene eine Rolle bei der Ausprägung dieses Merkmals spielen (Review, Fontanesi, 2021((Fontanesi, L. 2021. Genetics and molecular genetics of morphological and physiological traits and inherited disorders in the European rabbit. In: The genetics and genomics of the rabbit (pp. 120-162). Wallingford UK: CABI. ISBN: 9 781 78064 3342.)), S. 147)
  
-Lang, 1910((Lang, A. 1910. Die Erblichkeitsverhältnisse der Ohrenlänge der Kaninchen nach Castle und das Problem der intermediären Vererbung und Bildung konstanter Bastardrassen. Zeitschrift für induktive Abstammungs-und Vererbungslehre, 4(1), 1-23.)) führte aus, wie "schwierig, umständlich und zeitraubend" es sei, Genotypen "höherer Tiere" anhand von Zuchtexperimenten zu bestimmen. An Castles((Castle, W. E., Walter, H. E., Mullenix, R. C., & Cobb, S. 1909. Studies of inheritance in rabbits. Carnegie Institution of Washington. Publication no. 114.)) Auffassung einer intermediären Vererbung ("//blending inheritance//") quantitativer Merkmale -- z.B. der Ohrlänge beim Kaninchen ("//Eine Kreuzung zwischen Kaninchen, die sich in der Ohrlänge unterscheiden, erzeugt Nachkommen mit Ohren von mittlerer Länge, die um den Mittelwert der elterlichen Ohrlängen variieren.//") -- übte er Kritik: seine, aus heutiger Sicht, wichtigsten Ideen waren:+Lang, 1910((Lang, A. 1910. Die Erblichkeitsverhältnisse der Ohrenlänge der Kaninchen nach Castle und das Problem der intermediären Vererbung und Bildung konstanter Bastardrassen. Zeitschrift für induktive Abstammungs-und Vererbungslehre, 4(1), 1-23.)) führte aus, wie "schwierig, umständlich und zeitraubend" es sei, Genotypen "höherer Tiere" anhand von Zuchtexperimenten zu bestimmen. An Castles((Castle, W. E., Walter, H. E., Mullenix, R. C., & Cobb, S. 1909. Studies of inheritance in rabbits. Carnegie Institution of Washington. Publication no. 114.))(S. 9-35) Auffassung einer intermediären Vererbung ("//blending inheritance//") quantitativer Merkmale -- z.B. der Ohrlänge beim Kaninchen ("//Eine Kreuzung zwischen Kaninchen, die sich in der Ohrlänge unterscheiden, erzeugt Nachkommen mit Ohren von mittlerer Länge, die um den Mittelwert der elterlichen Ohrlängen variieren.//") -- übte er Kritik: seine, aus heutiger Sicht, wichtigsten Ideen waren:
   * Quantitative Merkmale werden von mehreren Faktoren (Gene, Umwelt) bestimmt; jedes der beteiligten Gene folgt für sich allein genommen den Mendelschen Regeln.   * Quantitative Merkmale werden von mehreren Faktoren (Gene, Umwelt) bestimmt; jedes der beteiligten Gene folgt für sich allein genommen den Mendelschen Regeln.
   *  Abstufungen in der Ausbildung eines Merkmals können durch Variation in der Anzahl gleichwertig wirkender Faktoren oder durch unterschiedlich stark beteiligte Faktoren bedingt sein.   *  Abstufungen in der Ausbildung eines Merkmals können durch Variation in der Anzahl gleichwertig wirkender Faktoren oder durch unterschiedlich stark beteiligte Faktoren bedingt sein.
Zeile 81: Zeile 83:
  
 Jackson, Rogers & Lukefahr, 2006((Jackson, R., Rogers, A. D., & Lukefahr, S. D. 2006. Inheritance of the naked gene and associations with postweaning performance and thermotolerance characters in fryer rabbits from an F2 generation. World Rabbit Science, 14(3), 147-155.)) Jackson, Rogers & Lukefahr, 2006((Jackson, R., Rogers, A. D., & Lukefahr, S. D. 2006. Inheritance of the naked gene and associations with postweaning performance and thermotolerance characters in fryer rabbits from an F2 generation. World Rabbit Science, 14(3), 147-155.))
 +
 +Kurze Ohren siehe auch [[zwergwuchs_hmga2|HMGA2]].
    
 ==== Schädellänge ==== ==== Schädellänge ====
genetik/koerpergroesse_allgemein.1753337063.txt.gz · Zuletzt geändert: von kathrin

Donate Powered by PHP Valid HTML5 Valid CSS Driven by DokuWiki