immunsystem
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| immunsystem [2025/03/20 19:54] – gelöscht - Externe Bearbeitung (Unbekanntes Datum) 127.0.0.1 | immunsystem [2025/03/20 19:56] (aktuell) – andreas | ||
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| + | ====== Immunsystem ====== | ||
| + | Das Immunsystem ist ein komplexes System zur Erhaltung des Individuums durch Abwehr körperfremder Substanzen (Antigene) und kontinuierlicher Elimination anomaler Körperzellen, | ||
| + | Als „Immunität“ wird die Unempfänglichkeit des Organismus für eine Infektion mit pathogenen Mikroorganismen bzw. der Schutz vor der Wirkung mikrobieller Stoffwechselprodukte sowie pflanzlicher oder tierischer Gifte aufgrund unspezifischer Abwehrmechanismen bzw. eine adäquate Immunantwort des Immunsystems bezeichnet((Pschyrembel, | ||
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| + | Als " | ||
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| + | Das Immunsystem ist für seine Aufgaben jede Sekunde und ein Leben lang aktiv. Dieses Abwehrsystem ist nicht selbsterhaltend sondern muss gewissermaßen „gefüttert“ und „betreut“ werden. Ein funktionierendes Immunsystem fällt nicht vom Himmel, sondern entwickelt und erhält sich in dem Maße, wie für seine vollständige Funktionsfähigkeit Sorge getragen wird. In der Haustierhaltung muss der Halter diese Aufgaben übernehmen, | ||
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| + | Der Begriff „Immun**system**“ macht bereits deutlich, dass es sich dabei nicht um ein klar abgegrenztes Organ handelt, sondern um ein komplexes, biologisches System aus verschiedenen Organen, Zelltypen und Molekülen.\\ | ||
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| + | Ist die Mutter gesund und wurde ihren Bedürfnissen entsprechend versorgt, bekommt das Kaninchen bereits mit seiner Geburt eine intakte, „angeborene“ Immunantwort für den Start in das Leben mit, die auch „unspezifische Immunabwehr“ genannt wird. Mit dem „Kolostrum“ (auch Kolostralmilch oder Erstmilch genannt) erhält es zudem einen „Schuss“ Milch mit einem konzentrierten Gehalt an Enzymen, Vitaminen, Mineralien, Wachstumsfaktoren, | ||
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| + | Die Organe bzw. Organsysteme des Immunsystems sind nach heutigem Erkenntnisstand: | ||
| + | * Thymus | ||
| + | * Sekundäre, lymphatische Organe | ||
| + | * Tonsillen (Mandeln) | ||
| + | * Lymphknoten | ||
| + | * Milz | ||
| + | * Appendix vermiformis (Wurmfortsatz des Blinddarms) | ||
| + | * Peyer-Plaques im Darm.\\ | ||
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| + | Bereits mit der Geburt und dem Erreichen der „außermütterlichen“ Welt wird das Neugeborene mit Keimen konfrontiert, | ||
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| + | Die angeborene Immunantwort braucht keine lange Anlaufphase sondern reagiert innerhalb von Stunden. Versagt die angeborene Immunität, reagiert innerhalb von vier bis sieben Tagen die erworbene Immunabwehr, | ||
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| + | Tabelle1: Barrieren des Körpers gegen mechanische und physiologische Einflüsse | ||
| + | ^Barriere^Funktion^ | ||
| + | |äußere Haut|physikalische Barrierefunktion gegen das Eindringen von Keimen| | ||
| + | |Augen|Bindung und Abtransport von Keimen durch Tränenflüssigkeit| | ||
| + | |Atemwege|Filtern und Binden von Keimen durch Schleim| | ||
| + | |Mundhöhle|pH-Wert des Speichels neutralisiert Nahrung, enthaltene Enzyme üben antimikrobiellen Einfluss aus| | ||
| + | |Magen|Magensäure mit ihrem niedrigen pH-Wert (Salzsäure, | ||
| + | |Darm|Darmflora kontrolliert Bakterienwachstum; | ||
| + | |Niere|Harn sorgt für Abtransport von Schadstoffen (Spülfunktion)| | ||
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| + | Die erste Barriere gegen Krankheitserreger bilden mechanische und physiologische Verteidigungslinien des Körpers, die dafür sorgen, dass diese erst gar nicht an Orte gelangen, an denen sie Unheil anrichten könnten. Sie binden diese, töten sie unmittelbar ab oder entfernen sie schnell aus dem Körper. An der „zellulären“ Abwehr sind Immunzellen des Körpers beteiligt, die „humorale“ Abwehr wird durch Substanzen gewährleistet, | ||
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| + | Antikörper bzw. Immunglobuline (Ig) werden von einer Klasse weißer Blutzellen, den B-Lymphozyten, | ||
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| + | Tabelle 2: Zelluläre Bestandteile des Immunsystems | ||
| + | ^Zelltyp^Funktion^ | ||
| + | |Granulozyten|bilden den Großteil der weißen Blutkörperchen (Leukozyten); | ||
| + | |Makrophagen|Fresszellen, | ||
| + | |Killerzellen|Lymphozyten, | ||
| + | |Dendritische Zellen|überwachen das Gewebe, präsentieren T-Zellen das Antigen und lösen somit eine spezifische Immunantwort aus| | ||
| + | |T-Lymphozyten|erkennen spezifische Antigene, die ihnen präsentiert werden| | ||
| + | |T-Helferzellen|koordinieren die Immunreaktion, | ||
| + | |Regulatorische T-Zellen|Modulation der Immunreaktion und Unterdrückung einer überschießenden Immunreaktion durch Selbsttoleranz| | ||
| + | |Zytotoxische T-Zellen|Erkennung und selektive Zerstörung nur der Zellen, die mit Antigenen befallen sind, wodurch das Gewebe geschont wird| | ||
| + | |B-Lymphozyten|Grundlage des spezifischen, | ||
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| + | Das bedeutet, dass junge Kaninchen zwischen der 3. bis 12. Lebenswoche ein eigenes Immunsystem aufbauen müssen, weil das angeborene aufgrund der Umstände nicht mehr ausreicht. Die Zeit zwischen der Abnahme der Wirksamkeit des angeborenen, | ||
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| + | In der Haustierhaltung ist mittlerweile die sogenannte „Frühkastration“ (vor der Geschlechtsreife) von männlichen wie auch vermehrt von weiblichen Jungtieren verbreitet. Unter dem Gesichtspunkt einer störungsfreien Entwicklung des Immunsystems ist dies auf Grund der beschriebenen Fakten abzulehnen, da die Geschlechtshormone das Immunsystem direkt beeinflussen.\\ | ||
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| + | Alle Zellen des Immunsystems entstehen aus Stammzellen des Knochenmarks. Die Differenzierung und Reifung von lymphatischen Zellen erfolgt in Organen wie Knochenmark, | ||
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| + | Die Peyer-Plaques (Peyersche Platten) sind sekundäre Lymphorgane mit Ansammlungen von Zellen des speziellen, erworbenen Immunsystems, | ||
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| + | Wird ein Körper mit pathogenen Keimen konfrontiert, | ||
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| + | Das Immunsystem mit all seinen Zellen, Organen und Organverbänden existiert nicht allein und unabhängig im Organismus, sondern steht in Verbindung mit dem Nerven- und Hormonsystem. Informationsmoleküle im Nervensystem sind Neurotransmitter, | ||
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| + | Im Immunsystem gehören u. a. Antigene, Antigenrezeptoren auf Lymphozyten, | ||
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| + | Das Immunsystem lebt zum größten Teil von den Nährstoffen, | ||
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| + | Tabelle 3: Mechanismen der Regulierung des Immunsystems durch spezielle Nährstoffe | ||
| + | ^Mechanismus^Nährstoff^ | ||
| + | |Entwicklung des Immunsystems|Linolsäure (ω-6 Fettsäure), | ||
| + | |Normale Funktion des Immunsystems|Vitamin C, D, A, B2, B12; Folsäure, Zink, Selen, Kupfer| | ||
| + | |Nahrungsimmunität|Eisen, | ||
| + | |Änderungen des hormonellen Milieus|Energie, | ||
| + | |Direkter Einfluss auf das Immunsystem|Vitamin A, D, E; mehrfach ungesättigte Fettsäuren (ω-3/ | ||
| + | |Steigerung der T-Zellaktivität|Aminosäuren (Cystein)| | ||
| + | |Schutz der Schleimhäute|Vitamin A, B2; Biotin, Niacin| | ||
| + | |Schutz von Körperzellen vor oxydativem Stress bei Immunreaktionen|Vitamin C, E, B2; Zink, Selen, Kupfer, Mangan| | ||
| + | |Reduzierung der Krankheitsanfälligkeit|Vitamin E| | ||
| + | |Reaktion bei Erkrankung|Zink, | ||
| + | |Physikalische und chemische Einwirkungen des Futters im Dünndarm|Fasern, | ||
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