Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


krankheiten:enteropathie

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende Überarbeitung
krankheiten:enteropathie [2023/09/27 20:30] andreaskrankheiten:enteropathie [2025/07/17 14:38] (aktuell) – [Geschichte] kathrin
Zeile 55: Zeile 55:
 Rodríguez-De Lara, et al. berichteten 2008((Rodríguez-De Lara, R., Cedillo-Peláez, C., Constantino-Casas, F., Fallas-López, M., Cobos-Peralta, M. A., Gutiérrez-Olvera, C., ... & Miranda-Romero, L. A. (2008). Studies on the evolution, pathology, and immunity of commercial fattening rabbits affected with epizootic outbreaks of diarrhoeas in Mexico: a case report. Research in veterinary science, 84(2), 257-268.)) von einer Häufung des Auftretens von Darmerkrankungen bei Kaninchen seit 2001/2002 in verschiedenen Mastbetrieben in Mexiko mit Symptomen, die denen der ERE in Europa ähnelten. Als Ergebnis der eigenen Untersuchungen schrieben die Autoren: "//The disease was multifactorial and consisted of sub-acute mucoid enteropathy probably induced by viral infection and aggravated by the proliferation of opportunistic pathogens common to rabbits.//". Eine Infektion mit Rota-Viren wurde trotz negativen Nachweises nicht ausgeschlossen. Hingewiesen wurde auf eine Studie von Nieddu et al., 2000((Nieddu, D., Grilli, G., Gelmetti, D., Gallazzi, D., Toccacieli, S., Lavazza, A., 2000. Electron microscopy detection of viral agents in rabbits with enteropathy during the period 1982–1999 in Italy. In: Proceedings of the 7th World Rabbit Congress, 4-7 July 2000, Valencia, Spain, vol. 1, pp. 325–335)) in der zwischen 1982 und 1999 eine elektronenmikroskopische Studie an Kaninchen mit Enteropathie durchgeführt wurde. Sie fanden in 37% der Fälle unterschiedliche Viruspartikel, so z. B. Rotavirus-ähnliche, Corona-, Parvo-  und Enteroviren, außerdem gab es Zufallsfunde von Adeno-, Calici- und Reoviren. Diese Autoren wiesen zudem darauf hin, dass mehr als ein Virus mit schleimiger, hämorrhagischer und nekrotischer Enteritis assoziiert sein könnte. Das Rotavirus wurde von verschiedenen Wissenschaftlern mit ERE in Verbindung gebracht, obwohl es als ein Erreger von mäßiger Pathogenität gelte. Eine hohe Sterblichkeit trete aber dann ein, wenn andere Erreger wie Parasiten und Bakterien mit diesem assoziiert sind. Die niedrigen Gamma-Globulin-Werte bei Kaninchen, die einen Durchfallausbruch überlebten, deuteten auf eine defekte Wirtsabwehr hin, die wahrscheinlich die Folge einer chronischen Krankheit war, aber der Mechanismus, der dabei eine Rolle spielte, ist unbekannt. Die allgemeinen Merkmale des Verlaufs und der Darstellung der Ausbrüche deckten sich mit der Beschreibung der europäischen Ausbrüche der ERE insbesondere im Hinblick auf die Ansteckungsgefahr, die rasche Ausbreitung, der Persistenz, den klinischen Anzeichen, der Pathologie, der Immunsuppression, dem unwirksamen Ansprechen auf Behandlungen und der hohen Mortalität. Für ein besseres Verständnis der spontanen Entwicklung, Pathologie und Pathobiologie der Krankheit wurde u. a. empfohlen, angemessene Programme für das Management, die Immunstimulation, Prophylaxe, Hygiene und Ernährungspraktiken in Betrieben einzuführen, die von der Krankheit betroffen waren. In Mexico durften, bis auf bestimmte Ausnahmen, AGP’s (antibiotic growth promoter = antibiotische Wachstumsförderer = Antibiotika) in Futtermitteln für Tiere ab 2006 nicht mehr eingesetzt werden.  Rodríguez-De Lara, et al. berichteten 2008((Rodríguez-De Lara, R., Cedillo-Peláez, C., Constantino-Casas, F., Fallas-López, M., Cobos-Peralta, M. A., Gutiérrez-Olvera, C., ... & Miranda-Romero, L. A. (2008). Studies on the evolution, pathology, and immunity of commercial fattening rabbits affected with epizootic outbreaks of diarrhoeas in Mexico: a case report. Research in veterinary science, 84(2), 257-268.)) von einer Häufung des Auftretens von Darmerkrankungen bei Kaninchen seit 2001/2002 in verschiedenen Mastbetrieben in Mexiko mit Symptomen, die denen der ERE in Europa ähnelten. Als Ergebnis der eigenen Untersuchungen schrieben die Autoren: "//The disease was multifactorial and consisted of sub-acute mucoid enteropathy probably induced by viral infection and aggravated by the proliferation of opportunistic pathogens common to rabbits.//". Eine Infektion mit Rota-Viren wurde trotz negativen Nachweises nicht ausgeschlossen. Hingewiesen wurde auf eine Studie von Nieddu et al., 2000((Nieddu, D., Grilli, G., Gelmetti, D., Gallazzi, D., Toccacieli, S., Lavazza, A., 2000. Electron microscopy detection of viral agents in rabbits with enteropathy during the period 1982–1999 in Italy. In: Proceedings of the 7th World Rabbit Congress, 4-7 July 2000, Valencia, Spain, vol. 1, pp. 325–335)) in der zwischen 1982 und 1999 eine elektronenmikroskopische Studie an Kaninchen mit Enteropathie durchgeführt wurde. Sie fanden in 37% der Fälle unterschiedliche Viruspartikel, so z. B. Rotavirus-ähnliche, Corona-, Parvo-  und Enteroviren, außerdem gab es Zufallsfunde von Adeno-, Calici- und Reoviren. Diese Autoren wiesen zudem darauf hin, dass mehr als ein Virus mit schleimiger, hämorrhagischer und nekrotischer Enteritis assoziiert sein könnte. Das Rotavirus wurde von verschiedenen Wissenschaftlern mit ERE in Verbindung gebracht, obwohl es als ein Erreger von mäßiger Pathogenität gelte. Eine hohe Sterblichkeit trete aber dann ein, wenn andere Erreger wie Parasiten und Bakterien mit diesem assoziiert sind. Die niedrigen Gamma-Globulin-Werte bei Kaninchen, die einen Durchfallausbruch überlebten, deuteten auf eine defekte Wirtsabwehr hin, die wahrscheinlich die Folge einer chronischen Krankheit war, aber der Mechanismus, der dabei eine Rolle spielte, ist unbekannt. Die allgemeinen Merkmale des Verlaufs und der Darstellung der Ausbrüche deckten sich mit der Beschreibung der europäischen Ausbrüche der ERE insbesondere im Hinblick auf die Ansteckungsgefahr, die rasche Ausbreitung, der Persistenz, den klinischen Anzeichen, der Pathologie, der Immunsuppression, dem unwirksamen Ansprechen auf Behandlungen und der hohen Mortalität. Für ein besseres Verständnis der spontanen Entwicklung, Pathologie und Pathobiologie der Krankheit wurde u. a. empfohlen, angemessene Programme für das Management, die Immunstimulation, Prophylaxe, Hygiene und Ernährungspraktiken in Betrieben einzuführen, die von der Krankheit betroffen waren. In Mexico durften, bis auf bestimmte Ausnahmen, AGP’s (antibiotic growth promoter = antibiotische Wachstumsförderer = Antibiotika) in Futtermitteln für Tiere ab 2006 nicht mehr eingesetzt werden. 
  
-Lavazza et al., 2008Lavazza, A., Cerioli, M., Martella, V., Tittarelli, C., Grilli, G., Brivio, R., & Buonavoglia, C. 2008. Rotavirus in diarrheic rabbits: Prevalence and characterization of strains in Italian farms. In Proc IX World Rabbit Congress. Verona, Italy. pp. 993-998)) untersuchten aus einem Zeitraum von 2002-2007 Proben von 243 Kaninchen, die eine katharrale, hämorrhagische oder nekrotische Entero-Typhlitis (Blinddarmentzündung) und/oder typische Anzeichen von Mukoider Enteropathie und Zäkum-Impaktionen aufwiesen. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die meisten Fälle von Kaninchenenteritiden wahrscheinlich mehrere Ätiologien aufweisen. Die Feststellung, dass keine spezifischen Krankheitserreger mit Kaninchenenteropathien in Verbindung gebracht werden können hat zu der Hypothese geführt, dass der "Kaninchenenteritis-Komplex" ein multifaktorielles Syndrom mit synergetischen Mechanismen ist, die oft die Pathogenität der verschiedenen Mikroorganismen verstärken. Unter den verschiedenen Viren, die bei Kaninchen, die an Enteropathie leiden, gefunden werden konnten, scheint das Rotavirus eine wichtige, wenn auch nicht primäre Rolle zu spielen. Es verursacht Schäden an der Schleimhaut und prädisponiert so die Anheftung und Vermehrung von Bakterien. In diesem Fall ist ein dosisabhängiger Effekt möglich, sowie eine vorübergehende Infektion und eine kurze Ausscheidungsdauer, wodurch der Nachweis von Viren in Verbindung mit E. coli, Clostridium spp, Kokzidien und anderen Protozoen möglich wird. Die Situation der intensiven Kaninchenzucht sei gekennzeichnet durch eine intensive genetische Selektion, übertriebene Produktionsleistungen, zeitweise Überbevölkerung und folglich eine hohe Umweltbelastung mit fakultativen Krankheitserregern. Daher könnten Viren und andere schwach pathogene Erreger (z.B. Flagellaten) eine wichtigere Rolle für das Auftreten schwerer Enteritis beim Kaninchen spielen, indem sie mikrobielle Sekundärinfektionen prädisponieren und verschlimmern. Andererseits könne nicht ausgeschlossen werden, dass die veränderten physiologischen und metabolischen Bedingungen, die durch verschiedene Faktoren, ob ernährungsbedingt oder nicht, die Replikation von Viren verstärken können, so dass sie eine pathogene Wirkung entfalten.+Lavazza et al., 2008((Lavazza, A., Cerioli, M., Martella, V., Tittarelli, C., Grilli, G., Brivio, R., & Buonavoglia, C. 2008. Rotavirus in diarrheic rabbits: Prevalence and characterization of strains in Italian farms. In Proc IX World Rabbit Congress. Verona, Italy. pp. 993-998)) untersuchten aus einem Zeitraum von 2002-2007 Proben von 243 Kaninchen, die eine katharrale, hämorrhagische oder nekrotische Entero-Typhlitis (Blinddarmentzündung) und/oder typische Anzeichen von Mukoider Enteropathie und Zäkum-Impaktionen aufwiesen. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die meisten Fälle von Kaninchenenteritiden wahrscheinlich mehrere Ätiologien aufweisen. Die Feststellung, dass keine spezifischen Krankheitserreger mit Kaninchenenteropathien in Verbindung gebracht werden können hat zu der Hypothese geführt, dass der "Kaninchenenteritis-Komplex" ein multifaktorielles Syndrom mit synergetischen Mechanismen ist, die oft die Pathogenität der verschiedenen Mikroorganismen verstärken. Unter den verschiedenen Viren, die bei Kaninchen, die an Enteropathie leiden, gefunden werden konnten, scheint das Rotavirus eine wichtige, wenn auch nicht primäre Rolle zu spielen. Es verursacht Schäden an der Schleimhaut und prädisponiert so die Anheftung und Vermehrung von Bakterien. In diesem Fall ist ein dosisabhängiger Effekt möglich, sowie eine vorübergehende Infektion und eine kurze Ausscheidungsdauer, wodurch der Nachweis von Viren in Verbindung mit E. coli, Clostridium spp, Kokzidien und anderen Protozoen möglich wird. Die Situation der intensiven Kaninchenzucht sei gekennzeichnet durch eine intensive genetische Selektion, übertriebene Produktionsleistungen, zeitweise Überbevölkerung und folglich eine hohe Umweltbelastung mit fakultativen Krankheitserregern. Daher könnten Viren und andere schwach pathogene Erreger (z.B. Flagellaten) eine wichtigere Rolle für das Auftreten schwerer Enteritis beim Kaninchen spielen, indem sie mikrobielle Sekundärinfektionen prädisponieren und verschlimmern. Andererseits könne nicht ausgeschlossen werden, dass die veränderten physiologischen und metabolischen Bedingungen, die durch verschiedene Faktoren, ob ernährungsbedingt oder nicht, die Replikation von Viren verstärken können, so dass sie eine pathogene Wirkung entfalten.
  
 Romero et al., 2009((Romero, C., Nicodemus, N., García-Rebollar, P., García-Ruiz, A. I., Ibáñez, M. A., & De Blas, J. C. 2009. Dietary level of fibre and age at weaning affect the proliferation of Clostridium perfringens in the caecum, the incidence of Epizootic Rabbit Enteropathy and the performance of fattening rabbits. Animal feed science and technology, 153(1-2), 131-140.)) befassten sich in ihren Untersuchungen mit dem NDF-Gehalt des Kaninchenfutters sowie dem Absetzalter von jungen Kaninchen und deren Einfluss auf die Proliferation von Clostridium perfringens im Blinddarm sowie die Maststerblichkeit bei Zuchtkaninchen, die in einer von ERE betroffenen Anlage gehalten wurden. Ein signifikanter Effekt (P < 0,001) der Wechselwirkung zwischen dem Alter bei der Entwöhnung, der Art des Futters und der Versuchsperiode auf die Clostridium-Gehalte 14 Tage nach der Entwöhnung wurde festgestellt, da Kaninchen, die später entwöhnt wurden, niedrigere Clostridium-Zahlen aufwiesen, insbesondere, wenn sie mit NDF-ärmeren Futter (330 g/kg Futter) gefüttert wurden. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass hohe Vorkommen von C. perfringens im Verdauungstrakt mit klinischen Symptomen von ERE und Mortalität assoziiert sind. Die Studie klärte jedoch nicht, ob die hohen Vorkommen die Ursache oder die Wirkung waren. Trotzdem wurde eine Begrenzung der NDF in der Nahrung auf etwa 330 g/kg Futter und eine Verlängerung des Zeitraumes bis zum Absetzen der Jungtiere vorgeschlagen, um die Proliferation von Cl. perfringens zu kontrollieren und auch die Mortalität auch unter schlechten hygienischen Bedingungen zu senken.  Romero et al., 2009((Romero, C., Nicodemus, N., García-Rebollar, P., García-Ruiz, A. I., Ibáñez, M. A., & De Blas, J. C. 2009. Dietary level of fibre and age at weaning affect the proliferation of Clostridium perfringens in the caecum, the incidence of Epizootic Rabbit Enteropathy and the performance of fattening rabbits. Animal feed science and technology, 153(1-2), 131-140.)) befassten sich in ihren Untersuchungen mit dem NDF-Gehalt des Kaninchenfutters sowie dem Absetzalter von jungen Kaninchen und deren Einfluss auf die Proliferation von Clostridium perfringens im Blinddarm sowie die Maststerblichkeit bei Zuchtkaninchen, die in einer von ERE betroffenen Anlage gehalten wurden. Ein signifikanter Effekt (P < 0,001) der Wechselwirkung zwischen dem Alter bei der Entwöhnung, der Art des Futters und der Versuchsperiode auf die Clostridium-Gehalte 14 Tage nach der Entwöhnung wurde festgestellt, da Kaninchen, die später entwöhnt wurden, niedrigere Clostridium-Zahlen aufwiesen, insbesondere, wenn sie mit NDF-ärmeren Futter (330 g/kg Futter) gefüttert wurden. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass hohe Vorkommen von C. perfringens im Verdauungstrakt mit klinischen Symptomen von ERE und Mortalität assoziiert sind. Die Studie klärte jedoch nicht, ob die hohen Vorkommen die Ursache oder die Wirkung waren. Trotzdem wurde eine Begrenzung der NDF in der Nahrung auf etwa 330 g/kg Futter und eine Verlängerung des Zeitraumes bis zum Absetzen der Jungtiere vorgeschlagen, um die Proliferation von Cl. perfringens zu kontrollieren und auch die Mortalität auch unter schlechten hygienischen Bedingungen zu senken. 
krankheiten/enteropathie.1695839451.txt.gz · Zuletzt geändert: von andreas

Donate Powered by PHP Valid HTML5 Valid CSS Driven by DokuWiki