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krankheiten:harnsteine

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 <imgcaption label2|Im Körper wird das Konzentrationsgleichgewicht von Ionen durch verschiedene, chemisch-physikalische Vorgänge geregelt>{{ mineralstoffe:ionen_gleichgewicht.png?200}}</imgcaption> <imgcaption label2|Im Körper wird das Konzentrationsgleichgewicht von Ionen durch verschiedene, chemisch-physikalische Vorgänge geregelt>{{ mineralstoffe:ionen_gleichgewicht.png?200}}</imgcaption>
-Das größte Reservoir für [[mineralstoffe:mineralstoffe|Mineralien]] wie Ca, P und Mg stellen die Knochen dar, daneben existieren sie in gelöster Form als Ionen in Zellen, Geweben und in Flüssigkeiten. Im Körper herrscht ein Gleichgewicht der Konzentration zwischen den verschiedenen Mineralien. Vor allem das Verhältnis von Ca und P wird durch das Ionenprodukt bestimmt. Steigt die Konzentration des einen, sinkt die Konzentration des anderen und umgekehrt.+Das größte Reservoir für [[:mineralstoffe|Mineralien]] wie Ca, P und Mg stellen die Knochen dar, daneben existieren sie in gelöster Form als Ionen in Zellen, Geweben und in Flüssigkeiten. Im Körper herrscht ein Gleichgewicht der Konzentration zwischen den verschiedenen Mineralien. Vor allem das Verhältnis von Ca und P wird durch das Ionenprodukt bestimmt. Steigt die Konzentration des einen, sinkt die Konzentration des anderen und umgekehrt.
  
 ===== Entstehung von Harnsteinen ===== ===== Entstehung von Harnsteinen =====
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 <imgcaption label13|Gehalte an Methionin und Cystin in g/kg Trockensubstanz in verschiedenen Futtermitteln, aus Rühle, 2017>{{krankheiten:harnsteine: rabbit_meth_cys.png?600}}</imgcaption> <imgcaption label13|Gehalte an Methionin und Cystin in g/kg Trockensubstanz in verschiedenen Futtermitteln, aus Rühle, 2017>{{krankheiten:harnsteine: rabbit_meth_cys.png?600}}</imgcaption>
 +===== Zusammenfassung =====
 +Wichtige Faktoren, die einen Einfluss auf die Entstehung von Harnsteinen haben können:
 +  * das „Lösungsmittel“ (Menge und pH-Wert des Urins),
 +  * Mineralien (Salze in der Nahrung und deren Verhältnis zueinander),
 +  * Wassergehalt der Nahrung,
 +  * Inhibitoren (Hemmstoffe, die das Ausfallen von Salzen verhindern),
 +  * Promoter (Stoffe, die ein Ausfällen von Salzen begünstigen)
 +  * Vitamin D (Zugang zu UV-B-Strahlung),
 +  * bakterielle Entzündungen (vor allem mit Beteiligung von E.-coli),
 +  * Hyperparathyreoidismus (erhöhte Produktion von Parathormon),
 +  * Körperliche (Nicht-)Aktivität,
 +  * Kastration (durch den Wegfall hormoneller Einflüsse),
 +  * Adipositas (starkes Übergewicht),
 +  * Medikamente.
  
 +Ungefähre Gehalte für Calcium mit 10 g/kg, für Phosphor mit 2 g/kg und Magnesium ebenfalls mit 2 g/kg Trockensubstanz im Futter sind offensichtlich geeignet, die Entstehung von Harnsteinen beim Kaninchen zu verhindern und gleichzeitig für einen optimalen Knochenstoffwechsel sowie für die Neubildung von Zahnsubstanzen zu sorgen. Diese Gehalte entsprechen einem Verhältnis von Ca:P:Mg=2,0:0,4:0,4. In verschiedenen Publikationen wird ein Quotient für das Verhältnis von Ca/P angegeben, der in diesem Fall 5,6 betragen würde. Ein Wert von 2,5 sollte nicht unterschritten werden, um die Bildung unlöslicher Calciumphosphatverbindungen zu verhindern. Das gleiche gilt für Magnesium, welches komplexe Verbindungen mit Calcium bildet, die die dessen Bindungsfähigkeit mit anderen Salzen herabsetzt. 
 +
 +Die Empfehlung für eine Vitamin-D-Zulage von 500 IE/kg Trockensubstanz Futter wird als ausreichend erachtet, wobei ein Zugang der Tiere zu natürlichem Sonnenlicht eine bessere Form der Versorgung mit dem Vitamin/Hormon darstellt.
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 +Ein Auslauf im Freien kann auch der Trägheit vorbeugen, die das Entstehen von Harnsteinen begünstigt, vor allem bei kastrierten Tieren. 
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 +Eine frische, arttypische Nahrung (Gräser und Kräuter von nicht gedüngten Grünflächen) sollte auf Grund des Wassergehaltes immer bevorzugt werden, weil sie im Vergleich zu Alternativen wie Gemüse weitere, wichtige Nährstoffe enthält. 
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 +Sogenannte Nager- oder Kalksteine sollten nicht angeboten werden, während ein reiner Salzleckstein kein Problem darstellen sollte – es sei denn, es wird ein exzessiver Gebrauch festgestellt. 
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 +Auf Pflanzen mit einem hohen Oxalsäuregehalt sollte prinzipiell verzichtet werden. Dazu gehören vor allem alternative Futtermittel wie Mangold, Spinat oder Portulak. 
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 +Auf keinen Fall sollten vergleichsweise calciumarme (Ca < 5g/kg TS) Futtermittel verabreicht werden, weil diese in der Regel mehr Risiken als Vorteile in sich bergen. Das heißt, bei Erkrankungen im Zusammenhang mit der Ernährung muss immer darauf geachtet werden, welche Faktoren beteiligt sein können und ob Alternativen wirklich eine Verbesserung erreichen können. Prinzipiell gilt, das hohe Phosphor- und/oder Oxalatgehalte auch einen hohen Calciumgehalt bedürfen, um das Ausfällen unlöslicher Verbindungen zu verhindern.
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krankheiten/harnsteine.1692389912.txt.gz · Zuletzt geändert: von andreas

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