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--- mineralstoffe [2025/11/16 17:14] – [Referenzbereiche und Messwerte für Mineralien] kathrin
+++ mineralstoffe [2025/11/17 17:56] (aktuell) – [Calcium (Ca)] kathrin
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 Der **aktive** Calciumtransport durch die Zellen ist komplex und benötigt Trägerproteine, die als Reaktion auf [[wirkstoffe:vitamine:vitamin_d|Vitamin D]] in der Darmschleimhaut synthetisiert werden. Dieser aktive Transportsystemmechanismus kann sich je nach Calciummenge im Darm anpassen. Die Absorption wird erhöht, wenn die Calciumkonzentration im Darm niedrig sind und verringert sich, wenn sie hoch ist. Organische Säuren, einige Aminosäuren und Vitamin D erhöhen die intestinale Verfügbarkeit von Calcium; Phytinsäure, Oxalsäure, Lignin, Phosphat und Tannine verringern dagegen die Absorption im Darm.
-Der Calciumbestand des Körpers wird bei den meisten Säugetieren, wie auch dem Kaninchen, hauptsächlich durch das Zusammenwirken der Hormone „[[wirkstoffe:hormone:parathormon|Parathormon]]“, „[[wirkstoffe:hormone:calcitonin|Calcitonin]]“ und „[[wirkstoffe:hormone:calcitriol|Calcitriol]]“ gesteuert. Einen weiteren Einfluss nehmen die Sexualhormone „[[wirkstoffe:hormone:testosteron|Testosteron]]“ und „[[wirkstoffe:hormone:oestrogene|Östrogen]]“, indem sie die für den Knochenstoffwechsel notwendigen Hormone beeinflussen und selbst aufbauend und erhaltend am Knochen wirken. Ohne sie ist ein kontinuierlicher Aufbau der Knochendichte nicht möglich.
+Liesegang //et al//, 2024((Liesegang, A., Burger, B., de Vries de Heekelingen, T., Schroeter‐Vogt, C., Hatt, J. M., Kowalewski, M. P., & Clauss, M. 2024. Rabbits (Oryctolagus cuniculus) increase caecal calcium absorption at increasing dietary calcium levels. Journal of Animal Physiology and Animal Nutrition, 108(1), 185-193.)) führten Messungen zum Calcium-Transport und Vorhandensein bestimmter Transportfaktoren in Darmgeweben -- Zwölffingerdarm und Blinddarm -- sowie der Knochendichte bei Kaninchen durch, deren Futter unterschiedliche Calcium-Gehalte enthielt (Tabelle 1).
-Liesegang //et al//, 2024((Liesegang, A., Burger, B., de Vries de Heekelingen, T., Schroeter‐Vogt, C., Hatt, J. M., Kowalewski, M. P., & Clauss, M. 2024. Rabbits (Oryctolagus cuniculus) increase caecal calcium absorption at increasing dietary calcium levels. Journal of Animal Physiology and Animal Nutrition, 108(1), 185-193.))
 **Tabelle 1:** Ca- und P-Zusammensetzung der verwendeten Pelletfuttermittel; Liesegang //et al//, 2024
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 |Ca:P |8,00 |3,82 |1,91 |1,79 |
+Mit zunehmendem Calcium-Gehalt in der Nahrung stieg, hauptsächlich im Blinddarm, die Ca-Absorption an.
+Sowohl Calcium-bindendes (Transport-)Protein Calbindin-D9K (CB) als auch [[wirkstoffe:vitamine:vitamin_d#Wirkungen von Vitamin D|Vitamin-D-Rezeptor]] (VDR; welcher die Expression von Transportfaktoren wie CB reguliert) zeigten eine gewisse Reaktion auf Calcium in der Nahrung. Es gab keine Unterschiede hinsichtlich der Knochendichte.\\
+Die Ergebnisse stützten die Hypothese, dass ein aktiver Calcium-Transport, d.h. die Entfernung von Calcium (aus dem Blinddarm), notwendig ist, um die Bildung unlöslicher Calcium-Phosphat-Komplexe zu minimieren, so dass ausreichend Phosphor für die [[physiologie:caecotrophie|mikrobielle Fermentation]] zur Verfügung steht.
+In der vorliegenden Studie wurde Vitamin D weder im Futter noch im Blut/ Serum der Kaninchen bestimmt.
 Mäkitaipale //et al//., 2025((Mäkitaipale, J., Opsomer, H., Hatt, J. M., Riond, B., Clauss, M., & Liesegang, A. 2025. Rabbit teeth serve as a calcium source for rabbits (Oryctolagus cuniculus). The Veterinary Journal, 309, 106268.)) nahmen an, dass während der Futteraufnahme auch [[anatomie:zaehne#Wachstum und Abrieb|abgeriebenes Zahngewebe]] verschluckt wird. Ihre Ergebnisse zeigten, dass Kaninchen wohl in der Lage sind, aus diesem Zahnmaterial freigesetztes Calcium zu resorbieren und wiederzuverwenden (z.B. für das Zahnwachstum).
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 ^Kontrollgruppe ^Versuchsgruppe ^
 |CaCO<sub>3</sub> und CaHPO<sub>4</sub> |Kaninchen-Zahnmehl (Hydroxylapatit) |
+Der Calciumbestand des Körpers wird bei den meisten Säugetieren, wie auch dem Kaninchen, hauptsächlich durch das Zusammenwirken der Hormone „[[wirkstoffe:hormone:parathormon|Parathormon]]“, „[[wirkstoffe:hormone:calcitonin|Calcitonin]]“ und „[[wirkstoffe:hormone:calcitriol|Calcitriol]]“ gesteuert. Einen weiteren Einfluss nehmen die Sexualhormone „[[wirkstoffe:hormone:testosteron|Testosteron]]“ und „[[wirkstoffe:hormone:oestrogene|Östrogen]]“, indem sie die für den Knochenstoffwechsel notwendigen Hormone beeinflussen und selbst aufbauend und erhaltend am Knochen wirken. Ohne sie ist ein kontinuierlicher Aufbau der Knochendichte nicht möglich.
 In ihrer Arbeit konnte Burger, 2009((Burger, B. 2009. Einfluss des Kalzium- und Phosphorgehaltes des Futters auf die Bildung von Nephrokalzinose und Urolithiasis bei wachsenden Kaninchen. Dissertation. Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich.)) bei Kaninchen mit Pellets, die nur Luzerne enthielten, über 25 Wochen das Versuchsziel - [[krankheiten:harnsteine|Urolithiasis]] auszulösen – nicht erreichen. Damit ist das die Bildung von Konkrementen in den ableitenden Harnwegen gemeint. Das Futter enthielt 2,32% Ca und 0,28% P (Ca:P=2,00:0,24).
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 In der folgenden Tabelle 3 sind Empfehlungen für Mineralstoffgehalte aufgeführt, wie sie von namhaften Wissenschaftlern in der Literatur zu finden sind. Diese beziehen sich ausschließlich auf kommerzielle Futtermittel (Pellets) mit einem Trockenmassegehalt von ca. 90% und wurden aus Laborversuchen abgeleitet.
-**Tabelle 3:** Ausgewählte, minimale Empfehlungen für Ca-, P- und Mg-Gehalte in kommerziellen Futtermitteln für Kaninchen und das Verhältnis von Ca:P:Mg (Basis = 2,0 für Calcium); k. A. = keine Angabe
+**Tabelle 4:** Ausgewählte, minimale Empfehlungen für Ca-, P- und Mg-Gehalte in kommerziellen Futtermitteln für Kaninchen und das Verhältnis von Ca:P:Mg (Basis = 2,0 für Calcium); k. A. = keine Angabe
 ^Lebensphase^Calcium, in g/kg TS^Phosphor, in g/kg TS^Magnesium, in g/kg TS^Ca:P:Mg^