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physiologie:kauprozess

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 Weijs & Dantuma veröffentlichten 1981((Weijs, W. A., and R. Dantuma (1981): Functional anatomy of the masticatory apparatus in the rabbit (Oryctolagus cuniculus L.). Netherlands Journal of Zoology 31.1: 99-147)) Ergebnisse über Kauaktivitäten in Bezug auf Muskelkräfte und Belastungskräfte im Alveolarknochen beim Kaninchen mittels Elektromyographie (EMG) unter Verwendung von drei verschiedenen Futtermitteln: Heu, Pellets und Karotten. Der Alveolarknochen ist der Knochenteil der Kiefer, in dem sich die Zahnfächer (Alveolen) befinden, in denen wiederum die Zähne sitzen. Auf der linken Seite des Diagramm 1 (grün) ist die vertikale (senkrecht) wirkende) Muskelkraft aufgetragen, auf der rechten Seite (braun) die Knochenbelastung, die durch die Muskelkraft beim Schließen bzw. Kauen im Knochen entsteht. Neben den offensichtlichen Unterschieden in der Maximalkraft weisen die Kurven unterschiedliche Formen auf. Im Heu gibt es einen schnell ansteigenden Verlauf und frühen Höhepunkt in der Entwicklung der vertikalen Kraft. Mit Pellets erfolgt der Aufbau langsamer und mit Karotten verläuft die Kraftentwicklung nach dem Schließen relativ gleichmäßig. Diese Unterschiede wurden mit der Größe und Konsistenz des aufgenommenen Futters verbunden. Karottenstücke sind relativ weich und ziemlich groß. Der Kiefer öffnet sich weit und in der zweiten Hälfte des Schließhubs und des Kraftanschlags wird ein niedriger, aber längerer Druck aufgebracht, um sie zu quetschen. Pellets dagegen sind härter, spröder und etwas kleiner. Sie benötigen weniger Kieferöffnung, aber mehr Kaudruck und werden in einer kombinierten vertikalen und lingualen Bewegung zerdrückt. Bei der Mastikation der flachen und zähen Heupartikel ist der Kiefer nur gering geöffnet und eine große Kaukraft (und ein viel größerer Druck) muss aufgebracht werden. Die Partikel werden dabei zwischen den Kämmen der Backenzähne lingual (zungenseitig) und leicht nach vorn geschert. Zum Ende des Krafthubes ist weniger Kraft erforderlich, um die zerteilten Stücke zwischen den Querkämmen der Backenzähne weiter zu zerkleinern. Die Daten machen beispielhaft deutlich, dass die höchsten Kräfte und Knochenbelastungen durch das Fressen von Heu entstehen, gefolgt von Pellets und Karotten. Weijs & Dantuma veröffentlichten 1981((Weijs, W. A., and R. Dantuma (1981): Functional anatomy of the masticatory apparatus in the rabbit (Oryctolagus cuniculus L.). Netherlands Journal of Zoology 31.1: 99-147)) Ergebnisse über Kauaktivitäten in Bezug auf Muskelkräfte und Belastungskräfte im Alveolarknochen beim Kaninchen mittels Elektromyographie (EMG) unter Verwendung von drei verschiedenen Futtermitteln: Heu, Pellets und Karotten. Der Alveolarknochen ist der Knochenteil der Kiefer, in dem sich die Zahnfächer (Alveolen) befinden, in denen wiederum die Zähne sitzen. Auf der linken Seite des Diagramm 1 (grün) ist die vertikale (senkrecht) wirkende) Muskelkraft aufgetragen, auf der rechten Seite (braun) die Knochenbelastung, die durch die Muskelkraft beim Schließen bzw. Kauen im Knochen entsteht. Neben den offensichtlichen Unterschieden in der Maximalkraft weisen die Kurven unterschiedliche Formen auf. Im Heu gibt es einen schnell ansteigenden Verlauf und frühen Höhepunkt in der Entwicklung der vertikalen Kraft. Mit Pellets erfolgt der Aufbau langsamer und mit Karotten verläuft die Kraftentwicklung nach dem Schließen relativ gleichmäßig. Diese Unterschiede wurden mit der Größe und Konsistenz des aufgenommenen Futters verbunden. Karottenstücke sind relativ weich und ziemlich groß. Der Kiefer öffnet sich weit und in der zweiten Hälfte des Schließhubs und des Kraftanschlags wird ein niedriger, aber längerer Druck aufgebracht, um sie zu quetschen. Pellets dagegen sind härter, spröder und etwas kleiner. Sie benötigen weniger Kieferöffnung, aber mehr Kaudruck und werden in einer kombinierten vertikalen und lingualen Bewegung zerdrückt. Bei der Mastikation der flachen und zähen Heupartikel ist der Kiefer nur gering geöffnet und eine große Kaukraft (und ein viel größerer Druck) muss aufgebracht werden. Die Partikel werden dabei zwischen den Kämmen der Backenzähne lingual (zungenseitig) und leicht nach vorn geschert. Zum Ende des Krafthubes ist weniger Kraft erforderlich, um die zerteilten Stücke zwischen den Querkämmen der Backenzähne weiter zu zerkleinern. Die Daten machen beispielhaft deutlich, dass die höchsten Kräfte und Knochenbelastungen durch das Fressen von Heu entstehen, gefolgt von Pellets und Karotten.
  
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physiologie/kauprozess.1540672027.txt.gz · Zuletzt geändert: von andreas

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