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Gelbes Fett
Assoziiertes Gen: BCO2 (β-carotene 9′,10′-oxygenase)
Chromosom: OCU1
Vererbung: monogen; rezessiv (del)
Tabelle: Bekannte Varianten des BCO2
| Symbol | Variante/ Mutation(en) | Funktion/ Mechanismus | Phänotyp | Rassen | |
|---|---|---|---|---|---|
| DNA | Protein | ||||
| Y, ins | Wildtyp | Katalyse der oxydativen Spaltung von Carotinoiden | Weißes Fettgewebe bei ins/ins oder ins/del1) | ||
| y, del | AAT In-frame-Deletion, Codon 248, Exon 62) | Fehlen der Aminosäure Asparagin | Gestörter Carotinoid-Stoffwechsel | Anreicherung von Carotinoiden aus der Nahrung, insbesondere Xanthophyllen, im Fettgewebe/ gelbes Fettgewebe bei del/del3)4)5) (mögliche ernährungsphysiologische Vorteile des Fleischs durch höhere Nährstoffgehälter, ohne bedeutende Nachteile fürs Tier) | Flemish Giants und Kreuzungen6); Kreuzungen7); Kreuzungen von Flemish Giant, New Zealand Red und Termond White (Polen)8); weitere9) |
Weiterführend:
Strychalski et al., 202210)
Strychalski et al., 202311)
Verbreitung der delAAT-Variante
Wilson & Dudley, 194612) (England) phänotypisierten 2.136 geschlachtete Kaninchen aus verschiedenen Rassen, Linien und Kreuzungen. Kaninchen mit gelbem Fett machten 4,4 % der Population aus, wobei die Häufigkeit bei Albino-Kaninchen höher war (27,2 %). (BCO2 und TYR liegen auf demselben Chromosom und sind möglicherweise allelisch assoziiert.)
Taurisano et al., 202513) (Italien) genotypisierten 1.041 Kaninchen aus 41 Rassen oder Populationen: vier kommerzielle Fleischlinien (Italian Silver, Italian Spotted, Italian White und eine weitere), eine lokale Population aus Kreuzungen, eine Wildkaninchen-Population, sowie 35 „fancy“ Rassen (Alaska, Angora, Belgian Hare, Burgundy Fawn, Californian, Champagne d’Argent, Checkered Giant, Coloured Dwarf, Dutch, Dwarf Lop, English Spot, Ermine/ Hermelin, Giant Grey/ Flemish Giant, Giant White, Havana, Japanese, Leprino di Viterbo, Lop, Lynx, Marburger, New Zealand Red, New Zealand White, Perl Feh, Rex, Rhinelander, Russian/ Himalayan, Satin, Saxony Gold, Silver, Silver Marten, Small Lop, Tan, Thuringer, Vienna Blue, Vienna White; ANCI), mit unterschiedlicher Tierzahl pro Rasse/ Population (zwischen 2 und 117).
Die Häufigkeit des delAAT-Allels in der gesamten Stichprobe betrug 11,96 %. Homozygote delAAT/delAAT kamen mit einer Häufigkeit von 3,55 % (37 von 1041) vor, Heterozygote Wildtyp/delAAT mit 16,81 % (175 von 1041).
Bei 12 der 41 Rassen/ Populationen waren alle Kaninchen homozygot für das Wildtyp-Allel (neben zwei Fleischlininen: Burgundy Fawn, Havana, Japanese, Russian/ Himalayan, Satin, Saxony Gold, Silver Marten, Thuringer, Vienna Blue und Wildkaninchen).
Bei einer Rasse, Lynx (luxfarbig, n=6), war delAAT fixiert, d.h. alle Kaninchen waren homozygot für das mutierte Allel.
Bei den übrigen 29 Rassen segregierten beide Alle – es wurde eine ansteigende Häufigkeit des mutierten Allels, von Giant Grey (0,86 %) bis Vienna White (54,17 %), beobachtet.
Im Vergleich zur Studie von Wilson & Dudley, 194614) wurde bei Albinokaninchen eine geringere Häufigkeit des delAAT-Allels festgestellt, und Albinos und russenfarbige Kaninchen wiesen unterschiedliche und entgegengesetzte Allelfrequenzen auf; beides spricht für eine Beeinflussung der allelischen Assoziation (Abstand zwischen TYR und BCO2 auf OCU1 von ~23Mb) durch Crossing-over.
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