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domestikation

Domestikation

Die Domestikation oder Domestizierung von Tieren kann als ein fortwährender, komplexer Prozess betrachtet werden, der, ausgehend von wilden Vorfahren, durch gezielte Selektion, Introgression und Kreuzung zu morphologischen, biologischen und verhaltensbezogenen Veränderungen in Tierpopulationen führt.1)

Zeder, 20152) konzentrierte sich auf wechselseitige Beziehungen zwischen domestizierten Lebewesen und ihren Domestizierern, die langfristig zu auffallenden Veränderungen führen. Dazu zählte sie:

  • Genetische Veränderungen durch genetische Drift und Gründereffekte, gefolgt von künstlicher Selektion (direkt oder indirekt);
  • Phänotypische Veränderungen – Verhalten, Morphologie und Physiologie;
  • Plastische (pathologische) Veränderungen aufgrund einer veränderten Umwelt (Haltung, Ernährung);
  • Kontextuelle Veränderungen, d.h. Veränderungen der natürlichen oder kulturellen Umwelt.

Oryctolagus cuniculus ist die einzige domestizierte Art der Ordnung Lagomorpha und das einzige bekannte Beispiel für einen Domestizierungsprozess, der ausschließlich in Westeuropa stattfand:


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1)
Larson, G., & Burger, J. 2013. A population genetics view of animal domestication. Trends in Genetics, 29(4), 197-205.
2)
Zeder, M. A. 2015. Core questions in domestication research. Proceedings of the National Academy of Sciences, 112(11), 3191-3198.
domestikation.txt · Zuletzt geändert: von kathrin

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