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genetik:langhaar_fgf5

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Langhaar - FGF5

Assoziiertes Gen: FGF5 (fibroblast growth factor 5)

Chromosom: OCU15

Vererbung: monogen; rezessiv (v)


Tabelle: Bekannte Varianten des FGF5

SymbolVariante/ Mutation(en)Funktion/ MechanismusPhänotypRassen
deutsch (englisch) DNAProtein
V (L) Wildtyp Normale Haarlänge
v (l) Missense-Mutation T19234C1) (OryCun2.0) p. L191S2) Wahrscheinlich beeinträchtigte Bindung von FGF5 an seinen Rezeptor FGFR1 und daraus folgend verlängertes Anagen3) Langhaar (permanentes Haarwachstum) Angora (Frankreich4), China5))

Geschichte

Die Existenz langhaariger Kaninchen wurde laut Niehaus, 19876)(S. 223-224) bereits in den Zollbestimmungen König Heinrichs des VIII. von England, der von 1509 bis 1547 regierte, vermerkt.
1723 tauchten erste, vermutlich wildfarbige, Langhaarkaninchen in Südfrankreich auf. Über England gelangten im Jahr 1777 erste albinotische Langhaarkaninchen nach Deutschland, wo sie „Angorische Kaninchen“, „Englische Kaninchen“ oder auch „Seidenhasen“ genannt wurden.7)(S. 31, S. 33, S. 108-109)

Die Bezeichnung „Angora“ leitet sich von langhaarigen Angoraziegen ab, die ihren Namen von der türkischen Provinz und Hauptstadt Angora, dem heutigen Ankara, erhielten.8)(S. 223-224)

„Mayer war Hofprediger in Oberneit, Franken. Seiner Abhandlung liegt ein 1784 erschienenes Werk „Anleitung zur Angorazucht“ zugrunde. – 1777 wurden die ersten (weißen) Angorakaninchen durch einen Herrn von Meyersbach aus England nach Deutschland gebracht.“ (Mayer, F. C. S., 1789. Anleitung zur Angorischen oder Englischen Kaninchenzucht. Dresden: Waltersche Hofbuchhandlung. (Nach einer französischen Schrift - 1784 -)9) S. 136)
„Zwölf Jahre später hatte Mayer bereits Tiere nach Anspach, Wien, Prag, nach Sachsen, Schlesien, in das Hohenlohische und Bayreuthische verschickt. […] Mayer befürwortet – 1789 – eine Haarpflege vermittels des Kammes.“ (Wischer, M. 1941. Praktische Kaninchenzucht von Paul Starke. Zwölfte Auflage. Leipzig: Dr. F. Poppe10) S. 207)


Ein rezessiver Vererbungsmodus wurde zum ersten Mal vom Genetiker W. E. Castle (1903) experimentell bestätigt.11)


3 3 335

1) , 2) , 3) , 5)
Fatima, N., Jia, L., Liu, B., Li, L., Bai, L., Wang, W., … & Liu, E. 2023. A homozygous missense mutation in the fibroblast growth factor 5 gene is associated with the long-hair trait in Angora rabbits. BMC genomics, 24(1), 298.
4)
Mulsant, P., De Rochambeau, H., & Thébault, R. G. 2004. A note on linkage between the Angora and fgf5 genes in rabbits. World Rabbit Science, 12(1), 01-06.
6) , 8)
Niehaus, H. 1987. Unsere Kaninchenrassen. Band II: Rassebeschreibungen. Reutlingen: Oertel + Spörer. ISBN: 3-88627-054-8.
7)
Nachtsheim, H., & Stengel, H. 1977. Vom Wildtier zum Haustier. 3. Auflage. Berlin, Hamburg: Paul Parey. ISBN 3-489- 60636-1.
9) , 10)
Möbes, W. K. G. 1946. Bibliographie des Kaninchens nebst Anhang. I. Das Frettchen. II. Das Meerschweinchen. Bd. 1. Akademischer Verlag Halle.
11)
Castle, W. E. 1903. The heredity of 'angora' coat in mammals. Science, 18(467), 760-761.
genetik/langhaar_fgf5.1751749752.txt.gz · Zuletzt geändert: von kathrin

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