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Haarfarbe - Platten-/ Holländerscheckung
Assoziierte Gene:
Vererbung: polygen, vermutlich ein Hauptgenort
Symbol: sn (du)
Phänotyp:
Abb. 1: Holländerscheckung nach Castle, 1926Mögliche Ausprägungen der Platten-/ Holländerscheckung siehe Abbildung 1.1)
Es ist kein Zusammenhang mit körperlichen Defekten bekannt (kein angeborenes Megakolon); die Iris der Augen kann vollständig oder sektoriell blau pigmentiert sein (Heterochromie).
Mögliche Kandidatengene:
Anfang des 20. Jahrhunderts beschäftigten sich mehrere Forscher mit der Vererbung der Plattenscheckung: aus Hurst (1905, 1913, 1925), Castle (1919, 1920, 1926, 1932, 1934), Punnett (1912, 1920, 1926, 1928), Pap (1921), Punnett & Bailey (1918), Punnett & Pease (1925) oder Nachtsheim (1932) entstanden verschiedene Hypothesen2)3)4)5)(S. 254-263), die von Robinson, 19586)(S. 262) folgendermaßen zusammen gefasst wurden: „Two facts seem apparent, (1) That one primary spotting gene is present capable of producing a partial or wholly blue eye and white pattern on its own account, namely, CASTLE's duw or PUNNETT's p. CASTLE has shown that this gene is linked with Angora and English. (2) That others exist which are capable of modifying the usual appearance of the main gene. […]“
Castle, 19247) ermittelte eine enge Kopplung zwischen dem English-Spotting-Lokus (KIT, OCU15) und dem Hauptgenort der Plattenscheckung.
Fontanesi et al., 20148) spekulierten, dass sowohl Punktscheckung als auch Plattenscheckung und deren variable Ausprägung von verschiedenen, komplexen regulatorischen Mutationen im KIT-Lokus, besonders in der Promotorregion, verursacht werden könnten.
Geschichte
Erste Berichte über das Vorkommen (platten-)gescheckter Kaninchen stammen aus dem 16. Jahrhundert.9)(S. 89)
„Der venezianische Maler Jacopo de Ponte, der gegen 1515-1592 lebte und der sich in seiner künstlerischen Eigenart als Neuerer auf dem Gebiete der halblandschaftlichen Tiermalerei zeigte, brachte Kaninchen zur Darstellung, die durchaus unserem Holländerkaninchen ähnelten.“10)(S. 94)
In einem Werk des Holländers U. Aldrovandi aus dem Jahr 1645 ist ein Kaninchen mit schwacher Holländerscheckung zu sehen.11)(S. 95.)
Und 1683 schrieb A. van Leeuwenhoek in einem Brief an C. Wren über (platten-)gescheckte Kaninchen.12)(S. 71)
Das typisch gezeichnete Holländerkaninchen entstand erst im 19. Jahrhundert aus dem in Holland gezüchteten Brabanter Kaninchen.13)(S. 94)14)(S. 103)
Holländerkaninchen dienten wiederum als Basis für die Herauszucht der slowakischen Rasse Lipptauer Blesskaninchen.
Siehe auch: Kaninchenrassen.
Phänotypen (Beispiele)
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